Festsitzender Zahnersatz durch Implantate
Eine moderne Zahnheilkunde ist ohne Implantologie nicht möglich. Die in frühen Jahren noch ausschließlich funktionelle Versorgung mit Implantaten hat sich durch weiterentwickelte Operationstechniken zu einem auch ästhetisch anspruchvollen Verfahren für den natürlich wirkenden und ästhetisch anspruchsvollen Ersatz fehlender Zähne entwickelt. Heutzutage ist oft selbst bei fehlendem Hart- und Weichgewebe durch entsprechende augmentative (=aufbauende) Maßnahmen ein Implantat in der anatomisch und prothetisch korrekten Position möglich. Eine Röntgenmessaufnahme oder DVT-Darstellung im Zusammenhang mit einer Implantatplanung gibt Auskunft über die anatomischen Knochenverhältnisse.
Diagnostik vor einer Implantation
Zusätzlich zu den notwendigen klinischen und röntgenologischen Untersuchungen wird ein Blutlabortest zur Feststellung der Verträglichkeit des allgemein am häufigsten verwendeten Titans als Implantatmaterials durchgeführt. Dieser sog. Titanstimulationstest gibt Auskunft über die immunologische individuelle Entzündungsbereitschaft auf kleinste Abriebpartikel von der Oberfläche des Materials. Ein weiterer Test (sog. Zytgen) erlaubt Aussagen über die allgemeine individuelle Entzündungsneigung in Abhängigkeit von der genetischen Disposition.
Die Blutentnahmen für die evtl. medizinisch indizierten Voruntersuchungen werden in meiner Praxis durchgeführt.
Titanimplantate
Bei Unbedenklichkeit von Titan verwende ich das Camlog-Implantatsystem, welches in Form der weiterentwickelten Promote-Version zur Verfügung steht. Dieses System hat sich aus der IMZ-Implantatversion, die ich bereits seit 1978 anwendete, weiterentwickelt. Das System hat sich langjährig durch sehr zuverlässige und präzise Aufbaustrukturen bewährt. Aufgrund der doch häufig gefundenen Reaktion auf Titanpartikel oder dem Wunsch der Patienten auf metallfreie Implantate nimmt der Stellenwert der Titanimplantate zugunsten der keramischen Implantate zunehmend ab.
Titanimplantate mit Kermikoberfläche
Bei fraglicher oder nachgewiesener Unverträglichkeit steht ein Titanimplantat mit Oberflächenbeschichtung aus Zirkonoxid/Cerid zur Verfügung. Es handelt sich hierbei ebenfalls um ein zweiteiliges Implantatsystem. Zunächst wird das Implantat in den Knochen eingebracht und erst nach Einheilung mit dem Kronenaufbau versehen.
Vollkeramikimplantate (einteilig)
Unter besonderen Voraussetzungen ist die Versorgung mit einem einteiligen vollkeramischen Implantat möglich. Dies wird vor allem bei Patienten mit allgemeiner Abneigung gegen metallische Werkstoffe oder nachgewiesener Unverträglichkeit bevorzugt im Frontzahnbereich oder vorderen Seitenzahngebiet eingesetzt, wenn die zu versorgende Zahnlücke von eigenen Nachbarzähnen begrenzt ist. Diese einteiligen Implantate werden für den Zeitraum der Einheilung von ca. 4-6 Monaten über Klebebrücken aus Kunststoff geschient. Die Versorgung mit einem einteiligen Implantatsystem ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, die erlauben das Implantat achsgerecht einzusetzen. Bei besonders fremdmaterialsensiblen Patienten hat dies den Vorteil, dass eine Verklebung mit den keramischen Aufbaustrukturen entfällt.
In Blutlaboruntersuchungen konnte bisher nur in sehr seltenen Fällen eine Unverträglichkeitsreaktion auf Zirkonoxidpartikel nachgewiesen werden. Die vollkeramischen Zirkonoxidimplantate gelten damit als immunologisch unbedenklicher als Titanimplantate.
Vollkeramikimplantate (zweiteilig)
Seit mehreren Jahren stehen zweiteilige Keramikimplantatsysteme zur Verfügung. Diese erlauben einen Einsatz des Implantates in allen geeigneten Kieferabschnitten. Vor allem im ästhetisch anspruchsvollen Frontzahnbereich hat dieses Material langfristig aufgrund seiner natürlichen Farbe große Vorteile gegenüber Titanimplantaten, da es keine „grauen Schatten“ im Zahnfleisch verursacht. Die Implantate können nach operativem Verschluss des Zahnfleisches über dem Implantat gedeckt einheilen oder aber auch ungedeckt, wenn dies die Situation erlaubt. Die Einheilzeiten betragen je nach individueller Knochenqualität zwischen 2 und 6 Monaten. In meiner Praxis kommen das zweiteilige Zeramex T – Implantat (Dental Point, Schweiz) und das ZV3-System (J. Feith) zum Einsatz. Ich verfüge über sehr große Erfahrung über mehrere Jahre mit dem Zeramex-System. Aufgrund der hohen biologischen Materialverträglichkeit und geringen Reizwirkung auf die umgebenden Gewebe und dem sehr schonenden operativen Vorgehen haben die Patienten keine oder in Einzelfällen nur sehr geringe kurzzeitige postoperative Beschwerden. Die Erfolgsrate in der Einheilung entspricht denen von Titanimplantaten, wissenschaftliche Daten über Langzeiterfahrungen liegen inzwischen ebenfalls vor.